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Was machen Schlaraffen?

Im Winterhalbjahr treffen wir uns im eigenen oder auch in anderen Reychen. Die Zeit von Mai bis September ist den gemeinsamen Veranstaltungen mit „Burgfrauen“ und Familien vorbehalten.​
Inhalte des schlaraffischen Spiels:
Wer möchte, kann zum Thema des Abends eigene oder fremde kreative Texte vortragen
musikalische Darbietungen präsentieren
oder einfach nur mit Freude zuhören

Was bringt mir Schlaraffia?

Freude und Geselligkeit
Freunde in aller Welt
Abschalten vom Tagesgeschehen
Freizeitgestaltung der etwas anderen Art
Erweiterung des Horizontes
und vieles mehr
Schlaraffia® Gamundia e.V. Ein Schlaraffenland des Geistes
12 Fragen und 11 Antworten zu dem bewegenden Thema:
Was Sie schon immer über Schlaraffia (nicht) wissen wollten.

Sind Sie ausgeschlafen? Bestimmt nicht nur deshalb, weil Sie vergangene Nacht auf einer Schlaraffia-Matratze vom Schlaraffenland geträumt haben. Sie sind es, weil Sie gerade beginnen, etwas über den skurrilsten, schönsten, witzigsten, liebenswertesten, verrücktesten Männerbund der Welt zu erfahren. Lesen Sie, was Sie schon immer über Schlaraffia nicht wissen wollten – in zwölf Fragen und elf Antworten. Die letzte Antwort müssen Sie sich selbst geben.​

Was ist eigentlich Schlaraffia?

Ein Beispiel: Sie stehen am offenen Portal einer mit vielen Wappen, brennenden Kerzen, prächtigen Bildern geschmückten Halle. Vor Ihnen, in zwei langen Reihen, Männer mit Grau-Grünen Kappen. Ein Zeremonienmeister ruft Ihren Namen in den Saal, und während Sie nun durch das Ehrenspalier schreiten, schlagen die Herren ihre erhobenen Holzschwerter (richtig!) gegeneinander und brechen für Sie in Jubelrufe aus; Musiker schmettern Fanfaren. Am Ende stehen Sie vor einem Thron, wo drei weitere Herren, ebenfalls in Grau-Grün, Sie wortreich und mit Charme und Witz begrüßen. Das ist der Beginn jedes Treffens von Schlaraffen – und doch nur ein kleiner Teil von Schlaraffia selbst.​

Was will Schlaraffia?

Nichts. Der Bund kennt keine Ziele. Außer vielleicht einen frohen Abend mit Freunden zu verbringen, indem man gemeinsam ein Spiel spielt. Allerdings verläuft dieses Spiel nach festen Regeln – wie jedes andere auch. Die gerade geschilderte Begrüßung ist eine davon. Spaß lässt sich
am leichtesten finden, wenn man bei der Sache ist, mitspielt, vielleicht eine Geschichte erzählt, ein Lied vorträgt, Verse schmiedet, malt, auf einem Instrument spielt, zaubert, schnitzt, Videos dreht, auch mal eine kesse Lippe riskiert. Kürzlich „ritt“ einer auf einem hölzernen Steckenpferd die für Reiter international anspruchsvolle A-Dressur als perfekte Pantomime. Riesenbeifall. Und wenn’s misslungen wäre? Auch Riesenbeifall. Allein der Versuch ist es wert. Man spielt doch unter Freunden. Humor hat der, der trotzdem lacht. Aber auch der stille Zuhörer trägt zum Gelingen des Abends bei: sein Applaus ist der wichtigste.​

Wie wird man Schlaraffe?

Sie kennen einen, der einen kennt, der einen kennt, der Schlaraffe ist und Sie zu einem solchen Abend einlädt. Sie können aber auch gleich den Kanzler anrufen (Telefonnummer unten) und sich anmelden. Vorsicht! Damit Sie später nicht sagen können, Sie seien nicht gewarnt worden: Wenn Ihnen der Besuch gefällt, ändert sich Ihr Leben schlagartig. Sie werden süchtig. Ihr bisheriger Alltag erscheint Ihnen profan und langweilig. Sie fiebern dem nächsten Besuch in der kommenden Woche entgegen – auch wenn Sie noch lange kein Schlaraffe sind. Denn zuerst sind Sie „Pilger“, später „Prüfling“, in ein paar Monaten werden Sie endlich als „Knappe“ aufgenommen, und bis zum Ritterschlag wird es noch dauern . . .​

Kann ich auch Schlaraffe werden?

Jeder kann. Er sollte einen ordentlichen Job für ein geregeltes Einkommen haben, unbescholten sein und im Laufe seiner Jahre schon ein paar Sack Salz gefressen haben. Die meisten werden Schlaraffen im Alter zwischen 40 und 50. Ausnahmen immer willkommen. Hier noch einmal zurück zum Spiel, zu Kunst, Humor und Freundschaft: Diese drei Ideale sollten jedem Schlaraffen am Herzen liegen. Die Gründerväter haben sie wohlweislich auf Schlaraffias Fahne geschrieben. Und um sie nicht zu gefährden, redet keiner jemals über Politik oder Religion und schon gar nicht über rassistische Themen. (Ansonsten über alles, nur nicht über fünf Minuten.)​

Wer hat wann, wo und warum Schlaraffia gegründet?

Es waren deutsche Künstler. Mitte des 19. Jahrhunderts machten sie in Prag das „Königlich Deutsche Landestheater“ zu einer der renommiertesten Bühnen; privat verkehrte man in der etwas hochgestochenen Künstlervereinigung „Arcadia“. Als dort das böse Wort vom „Proletarier“ fiel, weil ein Ensemblemitglied aufgenommen werden sollte, trat der Intendant aus und gründete spöttisch den „Proletarier-Club“. Daraus ging kurze Zeit später – am 10. Oktober 1859 – „Schlaraffia“ hervor. Es war die Zeit nach Metternich, der k. u. k. Monarchie und der deutschen Kleinstaaterei. Der Spott auf die „Arcadia“ wuchs sich aus zum Spott auf die herrschenden gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse. Eine Persiflage in der Form eines Ritterspiels, bei dem man höfisches Zeremoniell gespreizt und übertrieben nachäffte.​

Wird das Ritterspiel auch heute gespielt?

Seine Regeln gelten unverändert, weil es – übertragen auf moderne Verhältnisse – seine Berechtigung nicht verloren hat. Und vor allem: weil sich Schlaraffen nicht allzu ernst nehmen. Das Ehrenspalier, das Sie gerade durchschritten haben, wurde also von nicht ernst gemeinten und mit Holzschwertern bewaffneten Rittern gebildet, die keine Mäntel sondern „Rüstungen“ trugen, und natürlich auch keine Kappen, sondern „Ritterhelme“. Und wenn Sie etwas genauer hingesehen hätten, wären Ihnen vielleicht augenzwinkernd der Direktor Ihrer Sparkasse, Ihr Apotheker, der Oberstudienrat Ihres Sohnes und der Installateur aufgefallen, der letzte Woche Ihre Heizung repariert hat. Manchmal liest sich die Liste der Schlaraffen wie ein „Who is Who“ der Stadt, in der sie sich treffen.​

Warum ist Humor so wichtig?

Damit es mehr als zehntausend Schlaraffen in aller Welt miteinander aushalten. Über sich selbst lachen zu können, ist ein Geschenk, auch ein Zeichen von Weisheit. Wem es nicht in die Wiege gelegt wurde, muss sich diese kostbare Fähigkeit erarbeiten. Grund genug, weshalb Schlaraffen beim Humor keinen Spaß kennen.​

Gibt es auch anderswo Schlaraffen, nicht nur in Gmunden?

In insgesamt 261 Städten auf vier Kontinenten. Die Gruppen nennen sich „Reyche“, die sich in ihren „Burgen“ (mit dem oben beschriebenen Rittersaal) zum „Sippen“, also zu ihrem fröhlichen, ungezwungenen Spiel treffen. Die Sprache ist in allen Ländern Deutsch. In Gmunden spielen Schlaraffen regelmäßig schon seit nunmehro fast 100 (!!) Jahren.​

Was tun Schlaraffen, wenn sie „sippen“?

Sie tragen ihre meist selbst verfassten Arbeiten vor, musizieren, führen ganze Theaterstücke nach eigenen Texten auf. Und sie warten, nein, sie lauern darauf, dass mancher einen Geistesblitz in die Menge schleudert, ein provozierendes Bonmot, oder einfach nur ein freches Narrenwort. Der Ball wird lustvoll aufgenommen und mit Witz weitergespielt, bis sich unter Gelächter das Thema erschöpft und der nächste Funke überspringt. Einer erhob deshalb Schlaraffia zum „Schlaraffenland des Geistes“, was ein anderer mit lockerem Mundwerk sofort als „Kindergarten für Opas“ interpretierte.​

Welche Rolle spielen die Frauen?

Keine – und gerade deshalb eine der wichtigsten: Schlaraffia ist ein reiner Männerbund. Ehefrauen oder Freundinnen (schlaraffisch: Burgfrauen oder Burgwonnen!) dürfen höchstens zweimal pro Winterung an besonderen Sippungen teilnehmen. Aber: Welcher Schlaraffe könnte auf Dauer seine Freizeit dem Spiel opfern, wenn seine Frau dafür kein Verständnis hätte. Jeden Mittwoch (in der Winterung) treffen sich die Gmundner Ritter in der „Traunburg“, der Burg ihres Reyches „Gamundia“. Die Vöcklabrucker tun es jeweils am Montag, die Linzer und Bad Ischler dienstags, mittwochs (außer uns) die Schärdinger und Salzburger, am Donnerstag, die Braunauer und Welser, am Freitag die Rieder und Steyrer – um nur einige Reyche Oberösterreichs zu nennen. Und in jedem Reych wird jeder Schlaraffe auf das Herzlichste willkommen geheißen (siehe Ehrenspalier); er wäre also – wenn er wollte – außer am Wochenende an keinem Abend zuhause. Da müssen Frauen viel Geduld aufbringen…​

Was ist eine „Winterung“?

Vielleicht die klügste Entscheidung der Prager Gründer: Schlaraffen treffen sich nur an sieben Monaten im Jahr, in der „Winterung“ von Anfang Oktober bis Ende April. An den übrigen fünf, der „Sommerung“, bleiben die Burgen geschlossen, gehört also Papi der Familie. Zeit genug, damit sich Unmutsfalten auf Frauenstirnen wieder glätten können. Nun verabredet man sich zwanglos zum Abendessen, zu Ausflügen, zu irgendwelchen Events; dann aber sind immer auch die Frauen dabei und stehen gebührend im Mittelpunkt.

Wie wird man Schlaraffe?

Sie sind neugierig geworden und möchten mehr über Schlaraffia erfahren?

Erkundigen Sie sich ob es ein Schlaraffenreich bei Ihnen in der Nähe gibt (weitere Infos finden Sie unter www.schlaraffia.org) und bei uns in Gmunden. Verabreden Sie sich einfach mit:

Hanspeter Rubenzer
Tel 0664 – 341 46 77
E-Mail: uhu205@gmx.at

Walter Harrer
Tel 0664 – 447 16 36
E-Mail: kitharix.205@gmx.at

Ralf Eyersperg
Tel 0680 – 5577812
E-Mail: br.eyersperg@ktvgm.net

Hier sind wir zu Hause:

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